Diagnose ohne KI könnte bald als Behandlungsfehler gelten

Ärzte werden schon bald bei ihrer Diagnosestellung immer auch künstliche Intelligenz oder andere digitale Technik hinzuziehen müssen. Davon zeigt sich TK-Chef Jens Baas überzeugt. Durch Digitalisierung verspricht sich der Kassenfunktionär ein „deutliches Plus an Sicherheit“ in der Gesundheitsversorgung.

„Eine Menge“ lasse sich durch Digitalisierung in der Diagnosestellung und Therapie verbessern, meint der Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse (TK). „Ich bin zum Beispiel davon überzeugt, dass es in fünf bis zehn Jahren für Ärzte als Behandlungsfehler gelten wird, eine Diagnose zu stellen, ohne ein Expertensystem zu konsultieren“, sagt Baas im Interview mit dem „Focus“. Schon heute könne künstliche Intelligenz viele Arten von Röntgenaufnahmen und Pathologiebefunde besser analysieren als ein Arzt. „Das wird Ärzten und Patienten in Zukunft ein deutliches Plus an Sicherheit bieten.“

Wäre er, Baas, selbst Gesundheitsminister, würde er die Digitalisierung im Gesundheitswesen genau so vorantreiben, wie Jens Spahn es mache. Bei der elektronischen Patientenakte etwa gehe der Bundesgesundheitsminister „mutig voran“, findet der TK-Chef. Natürlich sei allen klar: „Eine elektronische Akte, die sensible Daten enthält, muss hohen Datenschutz-Standards folgen. Der Patient muss die Hoheit über seine Daten haben und bestimmen können, wer was zu sehen bekommt.“ Deutschland müsse nun endlich handeln. „Sonst übernehmen die Tech-Giganten dieser Welt das Kommando“, warnt Baas im „Focus“-Interview. „Dann gestaltet eine Handvoll internationaler Konzerne unser Gesundheitssystem.“

Darüber hinaus würde der TK-Chef, wäre er Gesundheitsminister, die gesetzliche und die private Krankenversicherung zusammenführen. Dabei denkt er aber nicht an eine Bürgerversicherung, sondern an „eine Kombination der Vorteile beider Systeme“. Die niedergelassenen Ärzte, betont Baas, müssten in einem solchen Einheitssystem „natürlich höhere Honorare erhalten als heute in der gesetzlichen Krankenversicherung“. Quelle: https://www.aend.de/article/199589 , Autor: sk, aufgerufen 29.09.19

1 Gedanke zu „Diagnose ohne KI könnte bald als Behandlungsfehler gelten

  • admin 29. September 2019 um 14:49 Uhr

    Jetzt sieht man genau wer unter einer Decke steckt. Er heisst nicht nur Jens, er würde es genauso wie der andere Jens vom BGM machen! Jetzt wird es immer spannender je näher das Jahr 2021 rückt und damit die Verpflichtung der Kassen zur ePa !

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